Zaubersalbei - Salvia divinorum
Der Azteken-Salbei stammt aus Mexiko, benötigt also etwas höhere Temperaturen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte es allerdings nicht sein, denn dann verbrennen die Blätter der krautigen Pflanze sehr schnell. Dennoch ist ein heller Standort von Nöten, an dem lediglich die pralle Mittagssonne nicht auf den Salvia divinorum trifft. Ein Fenster gen Osten oder Westen, unter Folie oder höheren, beschattenden Gewächsen ist ideal. Die Südseite darf es natürlich auch sein, wenn hier zumindest im Sommer während der Mittagsstunden für Schatten gesorgt werden kann.
Davon abgesehen sind starker Regen und Wind möglichst fernzuhalten, ebenso wie Frost. Den Sommer kann Salvia divinorum im Freien verbringen, im Herbst muss das Gewächs jedoch ins Haus. Als Zimmerpflanze kann der Zaubersalbei ebenfalls ganzjährig kultiviert werden. Zu beachten ist lediglich, dass die Pflanze keine abrupten Wechsel verträgt. Ob hohe Luftfeuchtigkeit oder eher trockene Luft, der Azteken-Salbei kann sich problemlos anpassen, wenn er ausreichend Zeit dazu erhält. Soll er umgestellt werden, muss der Wechsel also allmählich erfolgen. Am neuen Standort sollte er anfangs nur für kurze Zeit, dann wenige Stunden stehen. Auf diese Weise muss der Zaubersalbei nur wenig Stress ertragen und leidet unter der Veränderung nicht allzu stark.
Substrat
Locker, durchlässig und nährstoffreich sollte das Substrat für den Azteken-Salbei sein. Verdichtete Erde und Staunässe verträgt das Gewächs nicht. Es hat durch sein recht schnelles Wachstum allerdings einen vergleichsweise hohen Nährstoffbedarf, weswegen die Erde nicht allzu karg sein darf.
Ein Teil humusreiche Erde und ein Teil Kokosfaser sind eine ideale Mischung. Wird als Basis eine schwerere Erde genutzt, sollte zudem Sand beigesetzt werden. Dieser sorgt für die notwendige Auflockerung und Durchlässigkeit. Weiterhin ist am Boden des Pflanzgefäßes eine Drainageschicht einzubringen, die selbst dann Staunässe verhindert, wenn einmal zu reichlich gegossen wurde.
Hiervon abgesehen, zeigt sich der Azteken-Salbei beim Substrat recht anspruchslos.
Pflege
Bei der Pflege des Zaubersalbeis gilt: Weniger ist mehr. Viele der Gewächse leiden oder gehen sogar ein, weil man sie überpflegt. Im Zweifelsfalle sollten Gießkanne und Dünger daher lieber stehen bleiben.
Wirklich pflegeleicht ist der Azteken-Salbei jedoch nur, wenn Standort und Substrat stimmen. Auf diese Faktoren sollte man also besonders genau achten. Die Salvia divinorum bevorzugt einen halbschattigen Standort. Bei direkter Sonneneinstrahlung entstehen oft Verbrennungen auf den Blättern. Im Winter verlieren die Pflanzen die meisten ihrer Blätter, treiben im nächsten Frühling wieder aus.

Gießen und Düngen
Pflegeleicht ist der Azteken-Salbei auch beim Gießen. Regenwasser ist zwar besser, Leitungswasser kann man aber ebenfalls problemlos verwenden. Zudem sollte man zwar einigermaßen regelmäßig gießen, ein ständiges Feuchthalten ist jedoch nicht von Nöten und auch nicht ratsam. Lieber mag es der Salvia divinorum, wenn er hin und wieder reichlich gegossen wird und die Erde im Anschluss gut abtrocknen kann. Im Wasser stehen sollte er jedoch zu keiner Zeit.
Abhängig von der Luftfeuchtigkeit und dem Gießverhalten, verändert sich auch das Erscheinungsbild des Zaubersalbeis. Je trockener er steht, desto haariger und dicker sind die Blätter. Bei viel Feuchtigkeit und Wasser sind diese eher dünn und tragen nur wenig Flaum. Weil die Anpassung an die Umstände etwas Zeit benötigt, sollte man auch Gießverhalten und Luftfeuchte nicht abrupt ändern.
Etwa von April bis September sollte der Azteken-Salbei regelmäßig (alle 3–4 Wochen) gedüngt werden. Das dann recht schnelle Wachstum verbraucht viele Nährstoffe, eine zusätzliche Gabe alle vier Wochen ist daher ratsam. An Nährstoffmangel leidende Pflanzen, erkennt man an rötlich verfärbten Blättern.
Als Mittel empfiehlt sich organischer Kräuterdünger. Auch etwas Kompost kann verwendet werden. Damit sich die Nährstoffe gleichmäßig verteilen, sollte man den Dünger direkt im Gießwasser auflösen oder im Anschluss gießen. Durch diese Maßnahme wird zudem verhindert, dass chemische Verbrennungen an den Wurzeln entstehen.
Wird der Salvia divinorum ganzjährig hell und warm gehalten und beispielsweise unter künstlicher Beleuchtung kultiviert, kann die Düngung auch länger fortgesetzt werden. Wer sparsam vorgehen möchte, kann die Nährstoffe auch bis zu den ersten Anzeichen einer Unterversorgung zurückhalten. Ein Mangel macht sich durch Verfärbungen der Blätter bemerkbar, die dann zumeist rötlich werden.
Umtopfen
Zur Pflege des Azteken-Salbeis gehört auch das Umtopfen, das spätestens aller zwei Jahre durchgeführt werden sollte. Als Vorbeugung gegen Krankheiten und Parasiten, ist ein kompletter Substratwechsel ratsam. Die Wurzeln werden vollständig vom Substrat befreit und wenn möglich, mit wenig Druck abgespült.
Das neue Substrat kann man vor der Verwendung auch durch Hitze, im Backofen oder in der Mikrowelle, behandeln. Leicht angefeuchtet, bei 150 °C und für eine halbe Stunde im Ofen belassen wird die Erde keimfrei. Fremde Samen, Keime und Larven haben bei dieser Maßnahme keine Chance. Der Salvia divinorum kann also ungestört gedeihen und das Risiko für Krankheiten und Schäden durch Parasiten wird deutlich reduziert.
Das Wechseln der Erde oder die Wahl eines größeren Pflanzgefäßes sollte man auf das Frühjahr legen, etwa auf März oder April, wenn die Pflanze auch im Haus bereits etwas mehr Licht abbekommt und beginnt erneut auszutreiben. Notwendig ist die Maßnahme, wenn die Erde verbraucht erscheint oder sich Wurzeln am Boden des Topfes zeigen. Auch wenn dieser aufgrund der Größe des Azteken-Salbeis nicht mehr standsicher ist, sollte umgetopft werden. Bei jungen Pflanzen kann dies durchaus jedes Jahr von Nöten sein.
Verschnitt / Beschneidung
Während der Wachstumsphase kann der Salvia divinorum eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Das ist zwar selten, 1,5 Meter schaffen jedoch die meisten dieser Pflanzen. Wer bei diesem Wachstum nicht korrigierend eingreift, hat zwar einen sehr hohen Azteken-Salbei – dieser ist allerdings eher dünn, weist schlanke lange Triebe auf und kann eher löchrig wirken. Eine üppige Blätterpracht und dichte Verzweigungen zeigt der Zaubersalbei nur, wenn immer wieder verschnitten wird.
Eingekürzt werden hierbei lange Kopftriebe mit wenigen Blättern, beschädigte Pflanzenteile und kraftlose Zweige. Hierdurch wird die Pflanze dazu angeregt, immer wieder neue Verzweigungen auszubilden. Ein Kahlschlag oder radikales Verschneiden des Azteken-Salbeis im Frühjahr ist zwar möglich, besser ist es jedoch, ihn fortlaufend zu korrigieren.
Da Salvia divinorum eher dazu neigt, in die Höhe zu wachsen, muss man, wenn man eine blattreiche, buschige Pflanze erzielen möchte, von Zeit zu Zeit die langen Triebe abschneiden. In Wasser gestellt werden diese äußerst keimfähige Neupflanzen.
Zu beachten ist hierbei insbesondere die Hygiene. Das Gewächs kann vor allem Viren gegenüber anfällig sein, daher darf man ausschließlich mit frisch desinfizierten Scheren oder Messern arbeiten. Zudem sollte Salvia divinorum während des Verschnittes keinesfalls neben möglicherweise kranken Gewächsen stehen. Gründliche Kontrollen im Vorfeld ersparen Behandlungsversuche und können Infektionen verhindern.
“Tipp: Die abgeschnittenen Triebe können direkt als Kopfstecklinge zur Vermehrung der Pflanze genutzt werden, müssen also nicht auf dem Kompost oder im Müll landen.„

Vermehrung über Stecklinge
Wenn nach dem Verschnitt des Azteken-Salbeis einige Triebspitzen von etwa 10 bis 15 Zentimeter Länge anfallen, kann man diese recht einfach zur Vermehrung nutzen. Vorgegangen wird hierzu wie folgt:
Die Triebe werden schräg angeschnitten, so dass die Schnittstelle möglichst großflächig ist. Verwendet wird hierzu ein sauberes, am besten desinfiziertes Messer oder ein Skalpell, damit die empfindlichen Stängel nicht gedrückt werden.
Die unteren Blätter werden von den Trieben entfernt.
Die Triebe werden zunächst in ein mit Wasser gefülltes, dunkles Gefäß gestellt und an einen hellen, warmen Standort verbracht. Ideal sind eine Fensterbank und 20 bis 25 °C. Auch unter Folie gelingt die Bewurzelung aber.
Nach zwei bis drei Wochen sollten sich die Wurzeln im Wasser zeigen, dass man bis dahin aller drei Tage wechseln sollte.
Sind die Wurzeln etwa drei Zentimeter lang, kann man das junge Salbei-Pflänzchen in Erde setzen und gut befeuchten. Hierzu wird wiederum das obig beschriebene Substrat verwendet.
Vermehrung durch Samen
Ebenfalls möglich ist die Vermehrung des Azteken-Salbeis über Samen. Diese können online oder über den Handel bezogen aber ebenso nach der Blüte des Salvia divinorum gewonnen werden. Vor der Aussaat werden die Samen für einige Stunden in lauwarmes Wasser eingeweicht, um die Keimung voranzutreiben. Im Anschluss sollte wie folgt verfahren werden.
Als Substrat für die Vermehrung aus Samen sind sandige Anzuchterde oder Kokosfaser ideal, die in ein Pflanzgefäß mit gutem Wasserablauf gefüllt wird.
Die Erde wird gut befeuchtet.
Die Samen werden einzeln und mit jeweils ein bis zwei Finger Abstand leicht in das Substrat gedrückt und nur mit wenig Erde bedeckt.
Im Anschluss wird das Pflanzgefäß an einen hellen, Standort verbracht, an dem 20 bis 25 °C herrschen sollten.
Um den Aufwand möglichst gering zu halten und die Keimung zu beschleunigen, sollte der Topf mit Folie oder Glas abgedeckt werden. Auch ein Zimmergewächshaus ist eine gute Wahl. Damit es hier nicht zur Bildung von Schimmel und Fäulnis kommt, ist die Abdeckung täglich zu lüften.
Wenn die Samen nach einigen Wochen keimen, kann die Abdeckung länger geöffnet bleiben. Das Substrat muss dennoch leicht aber durchgängig feucht gehalten werden.
Wenn die Pflänzchen eine Höhe von etwa fünf Zentimetern erreicht haben, können sie einzeln in Töpfe gepflanzt werden.
Die Entfernung der Abdeckung sollte schrittweise erfolgen.
“Tipp: Ebenso wie beim Umtopfen sollte die Erde bei der Vermehrung durch Samen erhitzt und so keimfrei gemacht werden. Konkurrenzdruck und Schimmel werden so verhindert.„

Kultur im Freiland
Im Sommer kann der Azteken-Salbei im Freien kultiviert werden, da er jedoch nicht frosthart dafür aber sehr empfindlich gegenüber Nässe ist, sollte er nicht direkt in den Garten gepflanzt werden. Die Kultur in Topf oder Kübel bekommt ihm deutlich besser. Hierin kann auch der Wasserablauf besser sichergestellt werden.
Bevor der Zaubersalbei aus dem Haus in den Garten oder auf dem Balkon gestellt wird, sollte er sich an den neuen Standort gewöhnen dürfen. Dafür wird er zunächst immer dann stundenweise nach draußen gestellt, wenn es dort besonders warm ist. Jedoch nicht direkt in die pralle Sonne. Lichter Schatten während der Mittagsstunden und des frühen Nachmittags ist zunächst ideal. Eine geschützte Ecke, in der sich die Wärme staut ist Anfangs ebenfalls günstig.
Wenn die Außentemperaturen auf durchgängig etwa 18 bis 20 °C klettern, darf das Gewächs den ganzen Tag im Freien stehen. Bis dahin sollte es allerdings zwei bis vier Wochen Zeit haben, um sich daran zu gewöhnen und langsam abgehärtet zu werden. Bei spätem Frost muss der Salvia divinorum jedoch wieder ins Haus.
Überwintern
Wie bereits erwähnt, überlebt der Azteken-Salbei keinen Frost. Er muss also rechtzeitig ins Haus verbracht werden, wenn er den Sommer und frühen Herbst über im Freien stand.
Spätestens bei 15 °C gehört er in das Winterquartier. Hier ist allerdings wieder etwas Planung gefragt. Soll der Salvia divinorum während des Winters in der guten Stube stehen, muss er natürlich zeitiger eingeräumt werden. Je geringer der Temperaturunterschied, desto besser.
Kälter als 15°C sollte der Azteke-Salbei jedoch nicht stehen. Die notwendige Pflege während des Winters richtet sich nach den Bedingungen am Standort. Je wärmer und heller es hier ist, desto häufiger sollte gegossen werden. Bei künstlicher Beleuchtung und sommerähnlichen Temperaturen, kann auch eine fortlaufende Düngung erforderlich sein. Ist es hingegen etwas kühler und dunkler, sollte auf das Düngen vollständig verzichtet werden. Gewässert wird weiterhin, jedoch sparsamer.
“Tipp: Bei einer leichten Winterruhe mit geringeren Temperaturen wirft der Azteken-Salbei nahezu alle Blätter ab, das ist normal und kein Grund zur Sorge.„
Typische Pflegefehler, Krankheiten und Parasiten
Gegen Schädlinge zeigt sich der Azteken-Salbei nicht sonderlich anfällig, wohl aber gegen Krankheiten und Pflegefehler. Besonders häufig sind:
Zu kühler Standort
Falsches Substrat
Zu reichliches Wässern
Fehlende Nährstoffe
Virus-Infektionen
Die meisten Probleme lassen sich also vermeiden, wenn Standort, Substrat und Pflege stimmen sowie auf saubere Schnittwerkzeuge gesetzt wird. Zeigen sich plötzlich braune Blätter, ist das häufig kein Anzeichen für Wassermangel, sondern für eine Infektion. Zunächst sollte also überprüft werden, ob das Gießverhalten wirklich unstimmig ist, bevor das Gewächs überwässert wird.
Vorsicht: Halluzinogen
Der Azteken-Salbei ist durch seine halluzinogene Wirkung bekannt, allerdings nicht gerade in Gärtnerkreisen. Die enthaltenen Stoffe sorgen für ein schnell eintretendes aber auch nur kurzzeitig anhaltendes High. Bei der Aufnahme größerer Mengen kann es zu Vergiftungen kommen. Selbstverständlich gilt es daher, Kinder und Haustiere dringend von dem Gewächs fernzuhalten. Lässt sich das nicht verlässlich und sicher umsetzen, sollte auf Salvia divinorum lieber verzichtet werden.
Fazit
Mit dem richtigen Wissen und zumindest einem kleinen grünen Daumen kann der Azteken-Salbei problemlos kultiviert werden und beeindruckende Höhen erreichen. Als Zimmerpflanze geeignet aber ebenso im sommerlichen Garten gut aufgehoben, ist das mexikanische Gewächs langlebig und dekorativ. Durch die enthaltenen Wirkstoffe ist jedoch ein vorsichtiger Umgang gefragt.
Quelle:
https://www.gartendialog.de/azteken-salbei-pflege/

Salvia Divinorum (Aztekensalbei)
Salvia Divinorum („Salbei der Wahrsager“) ist eine psychoaktive Salbeiart. Er wird auch als Aztekensalbei bezeichnet. Die Pflanze enthält die Wirstoffe Salvinorin A und B. Salvinorin A ist das stärkste natürlich vorkommende Halluzinogen. Ein paar hundert Mikrogramm sind bereits wirksam (ein Mikrogramm ist das Millionstel von einem Gramm!)
Der Aztekensalbei ist ursprünglich in der Sierra Mazateka im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca beheimatet. Dort wird er von den einheimischen Mazateken seit langer Zeit in schamanischen Zeremonien verwendet. Von den Curanderos, den mazatekischen Heilern, wird er auf zwei Arten verwendet. In niedrigen, nicht halluzinogenen Dosierungen dient es der Behandlung diverser körperlicher Beschwerden. In deutlich höheren Dosierungen dient es der Induktion eines Rauschzustandes mit lebhaften Visionen. Salvia divinorum wird von den Mazateken nur im Rahmen dieser Heil- und Wahrsagerituale eingesetzt. Es wurde behauptet, dass der Aztekensalbei identisch mit der rituellen Pflanze Pipiltzitzintl der Azteken sei.
Salvia Divinorum unterliegt seit dem 15.02.08 dem BtmG!
Der Aztekensalbei enthält die terpenoiden Salvinorine, von denen sechs Derivate bekannt sind, diese wurden mit den Buchstaben A bis F gekennzeichnet. Das Salvinorin A ist ein hochpotentes Halluzinogen. Ab 0,25 mg sind deutliche Wirkungen zu erwarten. Es wirkt als Kappa-Opioid-Agonist. Die Pharmakologie der aktiven Inhaltsstoffe unterscheidet sich deutlich von der anderer Halluzinogene. Insgesamt enthalten die Blätter von Salvia divinorum durchschnittlich 1,5 mg Salvinorin in 1 g Trockensubstanz.
Der Konsum kann völligen Realitätsverlust sowie spirituelle Erscheinungen zur Folge haben. Es wird von Erfahrungen berichtet, die dem Erleben autistischer Wahrnehmung nahekommen. Andere Konsumenten berichten von wachtraumartigen Zuständen. Es kommt im Laufe der Salvinorinwirkung zu Einschränkungen der Koordinationsfähigkeit von Bewegungen. Häufig treten gefühlte, anwesende Personen/Wesen auf, die häufig einen bekannten Charakter haben, aber doch völlig fremdartig erscheinen. Allerdings ist die Wirkung zeitlich sehr begrenzt; die intensive Tripphase klingt in der Regel nach 2 bis 3 Minuten ab.
Im Gegensatz zu Halluzinogenen anderen Wirktyps (Psilocybin (serotonerg) & Muscimol (Fliegenpilz)), werden vor allem die Wahrnehmung und das logische Denken, aber kaum die Emotion verändert. So genannte Horrortrips scheinen viel seltener vorzukommen als bei anderen Halluzinogenen, sind aber durchaus möglich. Die Hauptphase des Rausches ist eher kurz, in gerauchter Anwendung dauert der stark veränderte Zustand nur wenige Minuten. Leichte Nachwirkungen sind zirka zwei Stunden nach der Einnahme noch vorhanden. Sehr selten wird auch von Nachwirkungen einige Tage später berichtet (Stimmen im Kopf).
Einnahme
Die getrockneten Blätter von Salvia Divinorum werden in der Regel in einer Wasserpfeife (Bong) geraucht (2-8 zerkleinerte Blätter). Die Wirkung tritt unmittelbar nach dem Rauchen ein und hält bis zu dreißig Minuten an.
Durch intensives Kauen der frischen oder auch getrockneten Blätter wird der Wirkstoff über die Mundschleimhaut aufgenommen. Die Wirkung tritt nach ca. 15 Minuten ein und hält bis zwei Stunden an. Der Rausch ist im Gegensatz zum Rauchen weniger stark ausgeprägt. Essen der Substanz ohne intensives Kauen bleibt ohne berauschende Wirkung, da Salvinorum A durch die Magensäure zersetzt wird und somit wirkungslos bleibt. Da die Blätter sehr bitter schmecken, wird das Rauchen von Usern bevorzugt. Seltener ist die orale Anwendung von Salvia-Extrakt, da die Konzentration dieser Säfte sehr hoch ist.
Es gibt einige Möglichkeiten der Einnahme von Salvinorin, jedoch wird es meistens geraucht (vor allem in Bongs, manchmal auch im Vaporisator), gekaut, als Flüssigextrakt und in sehr seltenen Fällen als Zäpfchen verwendet. Viele Konsumenten berichten, dass sie auf die eine Konsumart besser reagieren als auf die andere. Es gibt wenige Erfahrungen zu den Konsumarten über Pappen, festen Extrakt und Zäpfchen, da diese selten genutzt werden. Auch die Einnahme per Kaugummi oder Bonbons wird erforscht. In jedem Falle kann Salvinorin ausschließlich über die Schleimhäute aufgenommen werden und zerfällt wirkungslos im Magen.
Beim Rauchen benötigt das Salvinorin hohe Temperaturen, um sich aus der Blatt-Trockenmasse zu lösen. Die Wirkung setzt beim Rauchen innerhalb von 60–90 Sekunden schlagartig ein, erreicht ihren Höhepunkt nach 3–5 Minuten und klingt nach 10–15 Minuten schon wieder ab. Beides sind Gründe, warum Salvia zumeist in Bongs in einem Zug geraucht wird, weniger in Form von Joints, welche eine wirksame Dosis nur schwer vermitteln können.
Nach spätestens 2 Stunden ist, bis auf eine generelle körperliche Entspanntheit, keine Wirkung mehr spürbar. Der Nachweis im Blut, Urin, Schweiß oder Haaren ist nach wenigen Stunden nicht mehr möglich.
Dosierung
Nur bei der Portionierung von standardisierten Extrakten mit einer Feinwaage (Teilung mindestens 0,01 g) ist Salvia einigermaßen exakt zu dosieren. Man sollte Salvia nicht mit Tabak mischen, da das Nikotin die Wirkung des Salvinorins hemmt. Besser für die Mischung sind Pflanzen wie z. B. Damiana. Bei einem 20-fach-Extrakt können bereits 0,01 g wirksam sein. Vor allem der Konsum von starken Extrakten (10-fach und höher) kann leicht zu Überdosierung und Verwirrung führen. Je stärker der Extrakt, um so sorgfältiger muss die Dosierung vorgenommen werden.
Die wirksame Menge ist von Mensch zu Mensch individuell und sollte deshalb vorsichtig von unten ertastet werden. Bei Verwendung von Blättern sollte besondere Vorsicht angewandt werden, da die aufgenommene Wirkstoffmenge stark schwanken kann. Zur individuellen Dosisbestimmung empfiehlt sich immer die vorherige Homogenisierung des einzunehmenden Materials, um Schwankungen der Wirkstoffmenge zwischen einzelnen Konsumportionen auszuschließen.

Wirkung
Die Wirkung von Salvia Divinorum ist mit der Wirkung von LSD oder psychoaktiven Pilzen ähnlich. Insgesamt ist die Wirkung von Salvia sehr eigen und kaum mit anderen halluzinogenen Drogen zu vergleichen.
Bei niedrigen Dosierungen dominieren halluzinogene Farb- und Formverzerrungen. Bei hohen Dosierungen kann es zu vielfältigen Wahrnehmungsveränderungen kommen: Extreme Persönlichkeitsveränderungen, „Kontakt zu anderen Wesen“, Zeitreisen, totale Körperverformung, veränderte Geometrie-Wahrnehmung, Trennung des Bewusstseins vom Körper, Erfahrung paralleler Realitäten, Halluzinationen, „ziehende Kräfte“ am Körper, Lachanfälle und vor allem ein „Heraustreten“ aus der bekannten Realität. Eine Unterscheidung zwischen Illusion und Realität ist im Rausch nicht mehr möglich, alles wird als real erlebt.
Salvia Divinorum ist als Partydroge absolut ungeeignet!
Salvia ist ein mächtiges Instrument zur Bewusstseinserweiterung, welches nicht zu anderen Zwecken missbraucht werden sollte. Schon wegen der kurzzeitigen Eliminierung jeglicher Fähigkeit, auf Umweltveränderungen sozialadäquat zu reagieren, eignet sich Salvia nicht als Partydroge.
Salvia erfordert eine hohe Kompetenz im Umgang mit sich selbst und ist deshalb nichts für Jugendliche oder Menschen mit ungefestigter Persönlichkeitsstruktur. Wer generell zu einem Leben in gewohnten Bahnen ohne größere Überraschungen neigt, wird den Salviarausch als zu heftig und damit unangenehm empfinden. Wenn sich die Erwartung eines grundsätzlich positiven, bereichernden und persönlich gewinnbringenden Erlebnisses erfüllen soll, sollte der Konsument innerlich für neue Einsichten und Erlebnisse aufgeschlossen sein. Es ist außerdem ratsam, sich nach einem Salviatrip Zeit für sich zu nehmen, um das Erlebte zu verarbeiten.
Es wird allgemein davor gewarnt, Salvia divinorum ohne die Gegenwart einer nüchternen Begleitperson einzunehmen. Durch die schlagartig einsetzende veränderte Wahrnehmung können, für den Fall dass es geraucht wird, unbeabsichtigt Brände verursacht werden, der Konsument könnte Gegenstände umwerfen oder sich durch Anstoßen an Möbeln verletzen, was er selbst unter Umständen gar nicht mitbekommt.
Oft wird der Salviarausch mit dem Schlafwandeln verglichen. Auf dem Höhepunkt erlebt man eine komplett andere Realität und ist deshalb nicht in der Lage, auf die Umwelt zu reagieren. Die Sinne sind teilweise sensibilisiert. Insbesondere kann die Anwesenheit vieler Menschen zu dem Gefühl führen, beobachtet zu werden und damit Angst auslösen. Es wird zwar auch berichtet, dass mit kleinerer Dosis ein heftiger Drang zu lachen einsetzt (Lachflash) und nur leichte Halluzinationen zustande kommen. Aufgrund der schwierigen Dosierung (s. u.) und der unberechenbaren Wirkung ist aber grundsätzlich eine reizarme Umgebung (wenige Personen, allenfalls leise Musik, gedämpftes Licht) vorzuziehen.
Kurzzeitwirkungen
Während des Rausches kann es zu extremen Schweißausbrüchen kommen. Besonders bei unerfahrenen Usern oder bei unerwartet starker Wirkung kann leicht Angst, Panik und vor allem Desorientierung auftreten. Die Koordinationsfähigkeit des gesamten Bewegungsapparats ist stark eingeschränkt, das Unfall- und Verletzungs-risiko sehr hoch. Daher sollte immer eine nüchterne und möglichst erfahrene Person anwesend sein („Tripsitter“).
Nach dem Abklingen des Rausches kann es zu vermehrtem Harndrang und Kopfschmerzen kommen.
Wie bei allen halluzinogenen Drogen können bereits durch den einmaligen Konsum Psychosen ausgelöst werden.
Psychosen können bei einem Halluzinogen nie ausgeschlossen werden. Vereinzelt wird auch von kurzen Horrortrips berichtet. Angstgefühle können aber durch einen einfühlsamen Tripsitter entschärft und verhindert werden. Neben der Verhinderung von Sach- und Personenschäden hat der Tripsitter die Aufgabe, dem Trippenden ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Insbesondere gilt es, den Eindruck von Hilflosigkeit zu kompensieren, der insbesondere bei einem unerfahrenen Konsumenten entsteht, wenn dieser sich in rasanter Abfolge durch viele verschiedene Erlebniswelten hindurchgezogen fühlt, ohne dies beeinflussen zu können. Der Tripsitter sorgt auch für einen Anker in die Realität, um den Konsumenten ggfls. wieder zurückzuholen. Der Konsument gibt sich für den Wirkungszeitraum vollständig in die Hände des Tripsitters, welcher deshalb eine absolute Vertrauensperson sein sollte.
Vor allem Menschen, die unter Schlafwandel leiden, neigen im Salvia-Rausch dazu, unkontrolliert durch die Gegend zu laufen, wobei sie eine andere Realität wahrzunehmen glauben und sich verletzen können.
Bei der Aufnahme durch Rauchen wird die Lunge geschädigt. Die sehr prägenden und kaum euphorischen Halluzinationen sorgen dafür, dass die Pflanze kaum Suchtpotenzial besitzt. Nach einem Rausch braucht man einige Zeit, um ihn zu verarbeiten, und hat keinerlei Verlangen nach Wiederholung des Konsums. Der Konsum führt nicht zur Toleranzbildung; es wird im Gegenteil sogar davon berichtet, dass die Dosis bei mehrmaliger Anwendung (zur Erzielung der selben Effektstärke) verringert werden kann (sogenannte umgekehrte Toleranzbildung, engl. „reverse tolerance“).
Langzeitwirkungen
Das Suchtpotential von Salvia Divinorum ist als eher gering einzuschätzen. Da die intensiven Erfahrungen während des Rausches einer längeren Verarbeitung bedürfen, ist ein Verlangen nach erneutem Konsum normalerweise nicht gegeben. Im Gegensatz zu anderen Drogen kommt es bei Salvia zu keiner Toleranzbildung. Genau das Gegenteil ist der Fall: Nach mehrmaligem Gebrauch kann die Dosis verringert werden und dennoch die gleiche Wirkung erzielt werden.
Chronischer Konsum von Salvia schädigt die Lunge. Weitere Langzeitfolgen sind noch nicht erforscht.
Nach bisherigen Erkenntnissen kann Salvia nicht mit körperlichen Schäden überdosiert werden. Allerdings kann sich der Konsum psychisch stark auswirken. Der Rausch kann ein erschütterndes Erlebnis sein und den Blickwinkel des Konsumenten auf die Welt massiv beeinflussen. Hierbei spielt insbesondere eine Rolle, dass sämtliche rauschinduzierten Visionen als höchst real wahrgenommen werden, so dass der Konsument den Rausch als seine Realität annimmt (ganz ähnlich wie in einem Traum).
Nachweisbarkeit
Nach spätestens 2 Stunden ist, bis auf eine generelle körperliche Entspanntheit, keine Wirkung mehr spürbar. Der Nachweis im Blut, Urin, Schweiß oder Haaren ist nach wenigen Stunden nicht mehr möglich.
Mischkonsum
Laut Konsumenten überdeckt eine starke Salvia Wirkung andere gleichzeitig eingenommene Drogen. Der Mischkonsum von Salvia mit anderen halluzinogenen Drogen kann die Wirkung erheblich verstärken.
Grundsätzlich gibt es bisher zu wenig Erkenntnisse über die Wechselwirkungen von Salvia mit anderen Drogen. Daher wird dringend vom Mischkonsum abgeraten!